Der Nordbahnhof heute

Gebäude

Der Nordbahnhof ist ein recht großes Gebäude, das zweifellos insgesamt einer sinnvollen Nutzung zuzuführen ist. Für den Erinnerungsort besonders geeignet ist die Schalterhalle mit ihren Säulen und dem Treppenaufgang zu den Gleisen. Hier ließen sich Grundinformationen über die Baugeschichte des Bahnhofs unterbringen.Zentral aber müsste - auf der Basis eines in einem Wettbewerb auszuwählenden Gestaltungsentwurfs - das Thema der Judendeportation sein (eine Gedenktafel würde nicht ausreichen). Erforderlich sind außerdem ein Ausstellungs- und ein Seminarraum, in dem historische Themen und aktuelle Fragen, die einen Bezug zum historischen Thema haben, behandelt werden. Das übrige Gebäude wäre anderweitig zu nutzen. Denkbar ist, dass in das Gebäude Rechtsanwaltskanzleien oder andere mit dem Justizzentrum verbundene Institute einziehen würden. Vielleicht käme auch die RUB als (Teil-) Nutzer in Frage.

Erinnerungsort

Die Idee, hier einen Erinnerungsort einzurichten, hat in der Bevölkerung vielfältige positive Resonanz gefunden. Wohl eher noch größer ist der Wunsch, das Bahnhofsgebäude angesichts des weitgehenden Fehlens älterer Gebäude unbedingt - zusammen mit der Fassade des früheren Staatlichen Gymnasiums - zu erhalten. Nicht alle Vorschläge würden zu einem Erinnerungsort passen, der dem Judenmord gewidmet ist.

Nutzungsplan

Jetzt kommt es darauf an, eine tragfähige Konzeption und einen Finanzierungsplan für die Einrichtung des Erinnerungsortes zu entwickeln, wozu die Mobilisierung öffentlicher Mittel nötig sein wird. Auch sind Gespräche mit dem Eigentümer zur Einfügung der Konzeption des Erinnerungsortes in ein Gesamtnutzungskonzept erforderlich, die unter Vorsitz das Oberbürgermeisters stattfinden sollten. Zu klären wird auch sein, wer den Erinnerungsort auf die Dauer organisatorisch verwalten und betreuen soll (das Stadtarchiv, die RUB, ein neuer Träger). Danach sind die Gestaltungsfragen anzugehen, in die die Stadtöffentlichkeit einzubeziehen ist.