Vortrag von Dirk Urbach
Dienstag, 13. Mai 2025, 18.30 Uhr,
im Historischen Nordbahnhof Bochum, Ostring 15.
Die Jüdin Susanne „Susi“ Schmerler war gerade einmal 15 Jahre alt, als sie im Oktober 1938 mit ihrer Familie aus Bochum abgeschoben und in eine polnische Kleinstadt an der deutsch-polnischen Grenze deportiert wurde. Von dort aus gelang ihr die Flucht nach Palästina, wo sie sich in einem Kibbuz als junge Frau unter ihrem jüdischen Namen Schulamit ein neues Leben aufbaute, eine Familie gründete, Mutter und Großmutter wurde und schließlich 2002 verstarb.
Ihre Geschichte ist eine Überlebensgeschichte und lässt sich mit einem positiven Ausgang erzählen. Susi/Schulamith hatte Glück, nach Palästina gelangt zu sein. Doch verbergen sich hinter den nüchternen Sätzen der biografischen Skizze großes Leid, Schmerz, Trauer, Wut, und eine quälende Ungewissheit über das Schicksal ihrer Familie.
Wie erlebt und verarbeitet ein junges Mädchen den familiären Verlust und den Einbruch von Gewalt und Leid in ihr Leben? Wie wendet man sich einem neuen Leben zu, ohne das alte vergessen zu können?
Schulamith Nadir hatte im Laufe ihres Lebens einen eigenen Weg und Antworten auf diese Fragen gefunden. Ihre Tagebuchaufzeichnungen, literarischen Verarbeitungen und die offenen Gespräche über ihre Geschichte geben eindrucksvolle und berührende Einblicke in die zwei Leben der Susi Schmerler / Schulamith Nadir.
Der Vortrag ist Teil der Reihe „Aus Nazi-Deutschland entkommen - Flucht und Neubeginn Teil 2" , der ausgewählte Flucht-Biografien damals junger Menschen aus Bochum und Wattenscheid vorstellt.
Sie sind herzlich dazu eingeladen! Aus organisatorischen Gründen bitten wir um Anmeldung unter: info@initiative-nordbahnhof-bochum.de
Vor Beginn des Vortrags, 17.00 bis 18.30 Uhr, öffnen wir die Ausstellung „Drehscheibe des Terrors“.